Essen und Stress
Stress ist ein Problem, das fast jeder in der modernen Welt kennt. Man kann ihn je nach Intensität und Ursache kategorisieren.
Akuter Stress
Akuter Stress besteht aus plötzlich auftretendem Stress. Wenn Sie zum Beispiel die Straße überqueren und aus dem Nichts ein Auto auftaucht und auf Sie zu rast, reagiert Ihr Körper mit einer Stressreaktion. Dieser Stress erhöht Ihre Alarmbereitschaft und Ihren Energielevel, sodass Sie sich vor dem Auto in Sicherheit bringen können.
Ein weiteres Beispiel für akuten Stress ist, wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit in einen Stau geraten. Sie fühlen sich dann vielleicht aufgebracht und machen sich Sorgen, dass Ihr Chef wütend sein wird, wenn Sie zu spät ins Büro kommen.
Chronischer Stress
Wenn der Stress andauert, spricht man von chronischem Stress. Dieser kann durch ständige Hektik zu Hause oder am Arbeitsplatz, anhaltende Geldsorgen und familiäre Konflikte, lang anhaltende Überanstrengung oder eine Unterernährung entstehen.
Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion
Der Körper reagiert sowohl auf akuten, als auch auf chronischen Stress auf ähnliche Weise. Das sympathische Nervensystem wird aktiviert, was zur Freisetzung von Adrenalin und Cortisol führt und eine Reihe physiologischer Veränderungen auslöst. Das nennt man Kampf-oder-Flucht-Reaktion.
Das passiert bei der Kampf-oder-Flucht-Reaktion:
- Glykogen wird abgebaut, um den Muskeln mehr Glukose zu liefern
- Die Herz- und Atemfrequenz steigen, damit mehr Sauerstoff und Nährstoffe zu den Muskeln gelangen
- Das Blut wird vom Verdauungstrakt weggeführt
- Die Fortpflanzungsfunktionen werden verlangsamt oder ganz eingestellt
Stress und Essen
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Stress und Essen? Chronischer Stress kann dazu führen, dass der Körper mehr Kalorien und Nährstoffe verbraucht. Das kann dazu führen, dass Sie Lust auf kalorien- und fettreiche Lebensmittel bekommen, um Ihrem Körper und Gehirn mehr Energie zu geben und auf die empfundene Bedrohung reagieren zu können.
Für viele Menschen ist das Essen zudem ein Trost, wenn sie sich niedergeschlagen, gestresst oder ängstlich fühlen. Das gilt aber eher für chronischen, als für akuten Stress, da chronisch hohe Cortisolwerte (durch anhaltenden niedrigen körperlichen oder psychischen Stress verursacht) zu einem erhöhten Ghrelinspiegel führen. Ghrelin ist das Hormon, das hauptsächlich für die Entstehung von Hunger und Heißhunger verantwortlich ist.
Sie können Ihre körperliche und emotionale Gesundheit unterstützen, indem Sie sich gesund ernähren, um den Blutzuckerspiegel auszugleichen und Heißhungerattacken zu verringern. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung gibt Ihnen die nötigen Nährstoffe, um sich wach, konzentriert und voller Energie zu fühlen.
Achtsames Essen kann ebenfalls zu weniger Stress verhelfen. Lassen Sie sich beim Essen von Mahlzeiten und Snacks Zeit, da dies die Verdauung verbessern und dazu beitragen kann, Ihren psychischen Stress im Laufe des Tages zu verringern. Außerdem fühlen Sie sich dann länger satt, was Heißhungerattacken reduziert und die Stimmung stabilisiert.